Nanu, ist der Zirkus im Stadtfeld eingezogen? Was macht denn das große, bunte Zelt da auf der Wiese vor dem Stadtteilbüro? Große Kinderaugen und neugierige Nachfragen: Kommen auch Elefanten in die Manege?
Doch, nein, das bunte Rundzelt gehört leider nicht zu einem Wanderzirkus. Doch die jungen Leuten mit dem Button „ZusammenWachsen“ auf der Brust versprechen: „Es gibt trotzdem etwas zu erleben!“ Denn heute Abend ist Bürgerversammlung! „Und Du bist eingeladen!“
Viele blieben – nicht nur Kinder – und ließen sich vom „Café ZusammenWachsen“, das vom rollenden Nachbarschaftstreff „Stadtfeld Mobil“ aus betrieben wurde, verwöhnen. Langsam begannen sich die Bankreihen im Zelt zu füllen. Was ist und soll eigentlich eine Bürgerversammlung?
Die Antwort auf diese Frage gibt Heike Albrecht, Studentin der Sozialen Arbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (kurz: HAWK) zur Begrüßung. Über zwei Semester haben sieben Studierende im Stadtgebiet Stadtfeld Befragungen durchgeführt. Ziel dieser Befragungen war es, herauszufinden, was die Menschen in der Nachbarschaft Stadtfeld bewegt. Motto: „Wo drückt der Hut, wo steht er gut?“ – also: Wo gibt’s Probleme, was gibt’s für Ideen und was läuft eigentlich richtig gut?
Zu einer ersten Bürgerversammlung kam es dann bereits Ende Januar 2013: Startzeichen für die Nachbarschaftskampagne „ZusammenWachsen“! In der „AG Stadtteilleben“, der „AG Infrastruktur“ und der „AG Wohnen“ arbeiten seither engagierte Nachbarn zusammen und setzen sich für das Wohngebiet Stadtfeld ein. Leute, wie Brigitte Groß, die sich für die AG Stadtteilleben engagiert und z.B. das vergangene Sommerfest mitgestaltet hat. Oder Nachbarn wie Oliver Sperling, der sich in der AG Infrastruktur für die Verkehrssituation in seiner Straße einsetzt und mit seinen Fragen auch zu politischen Verantwortungsträgern in den Ortsrat geht. „Das sind wirklich viele tolle Bewegungen, die es da gegeben hat!“ findet Studentin Susanne Jörns, die die Entwicklungen seit der ersten Befragung und Bürgerversammlung nachzeichnet.
Nach Jörns übernimmt Lena-Mareike Fürbringer das Mikrofon, um die neuen Befragungsergebnisse vorzustellen. Denn seit April waren die Studentinnen und Studenten wieder in den Straßen unterwegs. Dabei haben sich die Ergebnisse der ersten Befragung bestätigt – heiße Themen bleiben „Müll“, „fehlende Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten“, u.a. Aber ein neues, brennendes Thema ist hinzugekommen: Jugendliche und Vandalismus. Hierzu soll es bereits demnächst ein Treffen von betroffenen Anwohnern geben, um Probleme zu erörtern und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln (Mittwoch, 10.07.13 um 17:00 Uhr beim Stadtteilbüro). Der Startschuss also vielleicht zu einer neuen „AG Jugendliche“?
Besonders angesprochen sind für diese Bürgerversammlung aber die Kinder, die auch zahlreich ins Zirkuszelt gekommen sind. Heike Albrecht stellt die Früchte des „Wunschbaumes“ vor. Auf dem Sommerfest Stadtfeld wurden Kinder auf ihre Wünsche angesprochen, diese wurden sodann auf eine apfel- oder birnenförmige Karte geschrieben und in einen tatsächlichen Baum auf der Festwiese gehängt wurden. Bis zum Ende des Festes flatterten dort viele dieser Früchte im Wind… Die Sammlung macht deutlich: auch die Kinder haben etwas zu sagen, haben Gedanken und Ideen für ihr Umfeld. Und in vielen Sachen ist man sich einig: allein sechzehn Mal ging es um den hiesigen Kinderspielplatz und um Änderungswünsche und Verbesserungsvorschläge. „Wer wäre denn bereit, da mitzumachen?“ fragt Heike Albrecht die versammelten Kinder. Die Hände schießen sofort in die Höhe. Prompt wurde eine weitere neue Arbeitsgruppe gegründet: die „AG Kids“.
„Ihr habt hier wirklich eine Menge bewegt!“ Stadtteilbüro-Leiter Jens-Hendrick Grumbrecht lobt den Einsatz der Studentengruppe. Denn die Bürgerversammlung ist zugleich eine kleine Abschiedsfeier. Nach zwei Semestern endet das Projektseminar für die jungen Leute. Doch ihr Einsatz hat sich gelohnt. „Ihr habt hier wirklich was angeschoben!“ Die versammelte Nachbarschaft antwortet mit donnerndem Applaus.
Ein kleines Abschiedsgeschenk haben die Studenten mitgebracht: einen bunten Flummi mit Lache-Gesicht für jeden. Lena-Mareike Fürbringer erläutert den tieferen Sinn: denn wie einen Gummiball muss man auch diese Sache in Bewegung halten. Und es gibt ein Auf und Ab im Leben, ein Hoch und Runter, aber so lange es läuft, macht es unheimlich Spaß …
Die Aktivierende Befragung 2013 wurde ermöglicht durch ein Projektseminar der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit. Angeregt und begleitet wurde das Projekt durch die Dozenten Dr. Gisela Renner und Jörg Piprek. Über zwei Semester war eine Gruppe von Studentinnen und Studenten im Stadtgebiet Stadtfeld aktiv. In Zusammenarbeit mit dem Stadtteilbüro Stadtfeld wurde die Aktivierende Befragung entwickelt und die Nachbarschaftskampagne „ZusammenWachsen“ aus der Taufe gehoben.
Großer Dank geht an die engagierten Studentinnen und Studenten: Heike Albrecht, Susanne Jörns, Lena-Mareike Fürbringer, Janina Pieper, Tobias Knoop, Welf-Marten Burchardt und Malte Bisanz.
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