Es ist fast ein bisschen Feststimmung über der Triftäckerstraße. In dieser Stunde bewegen sich zwischen den Wohnblöcken viele Menschen. Sie tragen ausrangierte Sessel, Holzbretter von alten Schränken, kaputte Fernseher oder Kühlschränke. Auch Kinderspielzeuge oder aussortierte Dekosachen werden aus den Kellern geholt. An den Ecken zur Straße sammeln sich schnell übergroße Haufen dieses Sperrmülls, der Kellerräume verstopft und Dachböden blockiert.
Für den Folgetag ist wieder ein Sperrmüllaktionstag ausgeschrieben. Vor zwei Jahren fand schon einmal ein solcher statt. Der große Erfolg hatte gezeigt, dass eine gemeinsam organisierte, flächendeckende Sperrmüll-Abfuhr für das Wohngebiet Stadtfeld-Ost Sinn macht. „Wir haben auch diesmal die Erfahrungen gemacht“ berichtet Stadtteilbüro-Koordinator Jens-Hendrick Grumbrecht, „dass viele Menschen tatsächlich nicht wissen, dass sie zweimal jährlich kostenlos Sperrmüll beantragen können!“ Insbesondere die Sprachbarriere sei dabei ein Problem, weiß der Sozialarbeiter. „Wir haben im Vorfeld über fünfzig Sperrmüllkarten eingesammelt und in vielen Fällen mussten wir beim richtigen Ausfüllen helfen.“ Der Hausmeisterservice Agirman unterstützte das Angebot an dieser Stelle besonders engagiert. Tacdin Agirman kennt die Häuser und weiß welche Kellerflure oder Dachboden-Nischen voll stehen. Er kennt aber auch die Mieter und weiß welche Familien bei der Sperrmüll-Bestellung ihre Schwierigkeiten haben. In den Vortagen war Agirman jedenfalls viel zwischen den Häusern und Mietparteien unterwegs. „Es ist gut, dass das alles zusammen weg kommt“, findet der Hausmeister, der seit knapp einem Jahr für die Mieterschaft der Baugenossenschaft Wiederaufbau e.G. verantwortlich ist. „Wenn die Leute sehen, dass die Nachbarn auch mitmachen, dann geht das alles viel besser!“
Auch das Phänomen der „wilden Sperrmüllhaufen“ wird verhindert. Oft beantragt eine Familie nämlich ihren Sperrmüll ganz ordnungsgemäß und stellt auch korrekt an die Straße. Doch über Nacht stellen Fremde einfach ihre Sachen dazu und es wachsen große Müllhaufen. Die Sperrmüllentsorgung hat dann häufig ein Problem bei der Abholung. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum der Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim (ZAH) die Unterstützung für den neuen Sperrmüll-Aktionstag gerne zugesagt hat und die Abholung koordiniert.„Und raus damit!“ Zufrieden lässt sich Herr Ö. kurz auf dem alten, staubigen Ledersofa nieder, das er soeben mit einem Nachbarn aus seinem Keller geschleppt hat. „Endlich Platz!“ Um die Sperrmüllhaufen herum entsteht Leben. Jugendliche stehen in Gruppen und beobachten aus der Ferne. Einige Kinder haben sich aufs „Möbel zerkleinern“ spezialisiert und verwandeln Tische oder Stühle in handgerechte Holzteile. Auch mancher Schrottsammler dreht seine Runde auf der Suche nach Metall und anderen Wertmaterialien. Und so manches Stück findet auch einen neuen glücklichen Besitzer. Katharina Thielemann von der Caritas Hausaufgabenhilfe ETUI freut sich zum Beispiel über das stabile, selbstgebaute Vogelhaus eines Nachbarn. „Das kommt auf unseren Balkon!“ plant sie. Die Hausaufgabenhilfe-Kinder können also demnächst ihre Ornithologie-Kenntnisse vertiefen. Dafür hat ein Holzschränkchen aus dem ETUI-Keller einen neuen Abnehmer gefunden. „Der ist super für meine Garage!“ sagt der junge Mann, der ihn auf der Schulter davon trägt.
Nur wenige Stunden später, am frühen Freitag, 04.04.13 verschwinden die großen Sperrmüllhaufen genauso schnell wie sie gekommen sind. Stück um Stück landet im Schlund der orangefarbenen Müllwagen, die langsam die Straße hinabfahren. Hausmeister Agirman ist vorne mit dabei und hilft den Männern der ZAH bei Ihrer Arbeit. Der Sperrmüllaktionstag war wieder ein voller Erfolg. „Das sollten wir jedes Jahr machen“, findet der Hausmeister.
Link: Das war der Sperrmüll-Aktionstag 2012
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