F6_Pflanzen statt Raser„Stop & Go“ heißt die neue Devise auf dem Sauteichsfeld. Denn seit dem 12.04.2021 ist die geplante Verkehrberuhigung umgesetzt. Zwischen der Kreuzung Triftäckerstraße / Sauteichsfeld / Von-Thünen-Straße und der Bahnlinie zum Gewerbegebiet Bavenstedt wurden zehn Pflanzkübel positioniert. Die Barrieren in regelmäßigen Abständen sorgen für einen Slalom-Kurs, der die Autofahrenden zum Bremsen und umsichtigen Weiterfahren zwingt. Mit dem entgegenkommenden Verkehr muss sich über die Vorfahrt geeinigt werden. Gerade zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr zeigt sich, wie wichtig ein umsichtiges Fahrverhalten ist.



F5_Arbeiten im Sauteichsfeld
F1_Kübelsetzung Sauteichsfeld
F2_Befüllung Pflanzkübel mit Substrat
F3_Bepflanzung 1
F7_Übergabe Patenschaftsvertrag
F8_Patengruppe Sauteichsfeld
Quietschende Reifen, hektisches Rangieren, Hupkonzert und gewagte Fahrmanöver über die Bürgersteige und Fußwege - der Engagierte Simon Göhres hat mit seinem Kollegen an diesem Tag schon einiges gesehen. Auch einige beleidigende Handzeichen oder Rufe von Vorbeifahrenden musste er sich gefallen lassen. Aber Göhres nimmt es gelassen und reagiert mit Humor. „Klar, das schmeckt den Leuten nicht, wenn man ihnen was in den Weg stellt und die freie Durchfahrt stört“, dafür hat er auch Verständnis. „Aber genau darum geht‘s hier ja gerade!“ Wenn‘s nach Nachbar Simon Göhres aus dem Eckerweg und anderen Engagierten der AG Verkehr geht, so sollte die Fahrt durch das Sauteichsfeld grundsätzlich so unattraktiv werden, dass die Verkehrsteilnehmenden lieber gleich den Berliner Kreisel oder den Daimler-Ring nutzen, um ins oder aus dem Gewerbegebiet Bavenstedt zu gelangen.



„Es soll ja nerven!“ betont auch Sauteichsfelderin Andrea Stühmeier die Motivation hinter der Verkehrsberuhigung. Die Ortsrats-Politikerin Stühmeier ist eine der Nachbarinnen, die eine Pflegepatenschaft für einen der Pflanzkübel übernommen und somit die Realisierung der Maßnahme ermöglicht hat. Von der Planung über die Entscheidung bis zur Umsetzung hat sie sich gemeinsam mit anderen Anwohnenden über viele Monate für die Verkehrsberuhigung eingesetzt.
Marco Köster vom Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Hildesheim freut sich über den Erfolg der nachbarschaftlichen AG Verkehr. Auch Köster schaut gelassen auf die Situation. Er berichtet aus Erfahrung: „Überall, wo Veränderungen im Verkehr vorgenommen werden, kommt es erstmal zu Irritation und Aufregung. Das ist ganz normal!“ Köster ist zuversichtlich: „Das legt sich aber auch schnell wieder, sobald sich alle an die neue Situation gewöhnt haben - und mancher in Folge vielleicht auch seine Fahrtroute verändert.“


Über den Verlauf des Aktionstages äußern sich alle Beteiligten zufrieden. Kaum hatte das Team um Simon Göhres die Pflanzbehälter aus Cortenstahl aufgestellt und ausgerichtet, hatte Firma „Ginko“ die Befüllung mit Erde und Substrat übernommen und sodann die Bepflanzung vorgenommen. Die Pflanzpatinnen und -paten konnten auf Wunsch ihren jeweiligen Kübel auch selber bepflanzen, bzw. konnte jede/r über das jeweilige farbliche Pflanzkonzept entscheiden.





Am Nachmittag, zum Abschluss des Pflanztages, wurden die Patenschaftsurkunden durch die Stadt Hildesheim feierlich überreicht. Auch der stellvertretende Ortsbürgermeister Dennis Münter war zu Gast und beglückwünschte die Nachbarinnen und Nachbarn der AG Verkehr zum verdienten Erfolg.



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