2021 03 11 Alte Mitte planzwei 3Der Kreuzungspunkt an der Triftäckerstraße-Stadtfeld-Bodeweg ist ein "Platz mit Potenzial" - zu diesem Ergebnis kam auf jeden Fall eine angeregte Diskussionsrunde beim Stadtteilforum am 06.11.25 im Quartierszentrum. Hier unterhielten sich Bürger*innen mit der Stadtplanung der Stadt Hildesheim und dem Quartiersmanagement für das Stadtfeld. Um den Platz für die Nachbarschaft attraktiv zu entwickeln, müsste aber einiges passieren. Die Dokumentation des Stadtteilforums ist als Download in diesem Beitrag zu finden. 

2021 03 11 Alte Mitte planzwei 3Einst war er das lebendige Zentrum der Nachbarschaft Stadtfeld: der Platz mit der Buswendeschleife an der Triftäckerstraße, am Kreuzungspunkt zum Bodeweg und zur Straße Stadtfeld, war in früheren Tagen von Geschäften gesäumt. „Hier gab es alles, was man zum Leben braucht!“ weiß noch manch ein alteingesessener Anwohner zu berichten. Wer heute auf den Platz schaut, kann sich nur schwer vorstellen, dass hier ein Friseursalon und die gemütliche Eck-Kneipe, eine Sparkassen-Filiale und sogar ein „Schlecker“-Supermarkt Tür an Tür waren. Mit „McDöner“ und einem Hausmeister-Unternehmen schlossen vor einigen Jahren die letzten Läden endgültig ihre Pforten. Als letzte Einkaufsmöglichkeit geblieben ist „Sandras Kiosk“. Ansonsten bleiben die Bushaltestelle, der gelbe Postkasten und die Container-Stelle letzte Institutionen. Die ehemaligen Ladenlokale sind, bis auf Kiosk und Fahrschule, heute zu Wohnraum zurückgebaut.
„Aus städtebaulicher Perspektive hat der Platz aber viel Potenzial!“ ist Quartiersmanagerin Lena Rosenau überzeugt. Gemeinsam mit Benjamin Proske von der Stadtplanung der Stadt Hildesheim und Jens-Hendrick Grumbrecht, der mit sozialplanerischen Aufgaben als Quartiersmanager begleitet, hat sich Lena Rosenau in letzter Zeit viel mit dem kleinen Quartiersplatz beschäftigt.

20251106 182435An diesem Abend ist das Team, das im Auftrag der Stadt Hildesheim gemeinsam das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt im Stadtfeld koordiniert, im Stadtteilforum präsent. Bürgerinnen und Bürger der Siedlung Stadtfeld sind eingeladen, um über den Platz ins Gespräch zu kommen.
Dass der Ort für den Stadtteil wichtig ist und eine Funktion behält, war bereits mit den ersten Orientierungen für das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ eindeutig. „Schon im ersten Integrierten Stadtentwicklungskonzept (kurz: ISEK) wurde der Entwicklungsbereich mit eingekreist“ berichtet Benjamin Proske aus der Historie des Städtebaufördergebiets. So soll der Ort nun als nächstes Leitprojekt weiterentwickelt werden. „Durch die Buswendeschleife und die Grüninsel in der Mitte wird der Raum weiterhin als öffentlicher Platz wahrgenommen.“

2025 05 07 alteNeueMitte planzwei 48Allerdings weist der Ort zahlreiche städtebauliche Mängel auf, wie Quartiersmanagerin Rosenau anhand von verschiedenen Analysekarten und Fotobeispielen aufzeigt. So lädt die durchgehende Straßenführung Autofahrende zur beschleunigten Durchfahrt ein. Das Grün ist unstrukturiert und bietet keine Aufenthaltsqualität. Die ehemalige Bus-
wendeschleife hat keine wirkliche Funktion. Fußwege enden im Nichts und es fehlen sichere Überwege im Kreuzungsbereich. Die Bushaltestelle auf der einen Seite wirkt mit Ausstieg auf einen viel zu schmalen Bürgersteig fehlplaziert. Mit den Parkhöfen hinter den Wohnhäusern scheinen die Parkplatzbereiche überdimensioniert.

20251106 192547Die Reaktion auf Seiten der Zuhörenden zeigt in vielen Punkten Zustimmung. „Da komme ich mit meinen Rollator gar nicht raus!“ bestätigt etwa eine ältere Besucherin, die auf den Bus angewiesen ist und an der Haltestelle Stadtfeld oft aussteigen muss. Eine direkte Nachbarin des Platzes beklagt wiederum die Müllsituation, insbesondere um den unschönen Standort der Container – „Das geht doch auch anders!“ ist die junge Frau überzeugt. Eine Mutter äußert Sorge um ihre Kinder an der stark befahrenen Straße: „Warum gibt es da keinen Zebrastreifen?“
Die Quartiersmanager haben so wenig Schwierigkeiten, das Stadtteilforum in die Arbeitsphase überzuleiten. Im Forum wird zu den beiden Hauptthemen „Mobilität“ und „Aufenthalt“ angeregt weiter diskutiert. Neben Mängeln und Problemen sind die Bürger*innen aber vor allem nach ihren Ideen gefragt. Und da kommt einiges zusammen. Immer mehr Stichpunkte werden auf bunten Moderationskarten auf der Pinwand gesammelt.
So steht beim Thema „Mobilität“ die Sicherheit im Vordergrund. Sichere Fußgängerüberwege und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden überlegt. Gemeinsam wird über eine Verlegung der Bus-
haltestelle nachgedacht. „Das ist nur umsetzbar, wenn Parkplätze weggenommen werden!“ gibt Rosenau zu bedenken. Dann könnte der Stadtbus im Bereich des Kiosks einen neuen Haltepunkt finden. Die Buswendeschleife wird in Frage gestellt. Alternativ, so die Ideen, könnte hier eine Spielstraße oder eine Verbreiterung der Grüninsel entstehen.

Weitere Gedanken zur Aufenthaltsqualität werden ausgetauscht: Mit einer Gestaltung der Grüninsel könnten auch Sitzbereiche geschaffen werden, wobei der Containerplatz dafür in eine neue Sammelstelle umziehen sollte. Eine Nachbarin macht sich darüber hinaus für einen offenen Bücherschrank stark.

Die Ergebnispräsentation des Stadtteilforums Stadtfeld vom 06.11.2025 ist nun erschienen. Die Druckausgabe liegt im Quartierszentrum Stadtfeld zur Einsicht aus. 
Den Download finden Sie nachfolgend!

Download: Dokumentation des Stadtteilforums Stadtfeld vom 06.11.2025
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