Anfang September fand ein zweiter Informationsabend zum Bebauungsplan „Nördlich des Berliner Kreisels“ online statt. Die Stadt Hildesheim informierte über die Neubebauung, die u. a. auf dem Areal der ehemaligen Kleingartenanlage St. Andreas errichtet werden soll. Etwa 40 interessierte Teilnehmer*innen hörten sich die Vorträge der Stadt an und beteiligten sich an der Diskussion.
Im Stadtfeld soll nordöstlich des Berliner Kreisels auf den Flächen der ehemaligen Kleingartenanlage „St. Andreas-Kirchenland“ sowie den bisherigen Grünflächen westlich des Aktiv-Spiel-Platzes (Akki) südlich der Von-Thünen-Straße ein neues Baugebiet entwickelt werden. Innerhalb dieses Gebietes ist u.a. auch die Errichtung eines für die ganze Stadt Hildesheim zuständigen Gefahrenabwehrzentrums (GAZ) geplant. Jetzt soll die angekündigte Veranstaltung zur Auslegung des Bebauungsplans HO 74 „Nordöstlich des Berliner Kreisels“ stattfinden. Dazu werden Stadtbaurätin Andrea Döring und ihr Team des Fachbereichs Stadtplanung und Stadtentwicklung Informationen zum Bebauungsplan geben und Verständnisfragen beantworten.
„Stop & Go“ heißt die neue Devise auf dem Sauteichsfeld. Denn seit dem 12.04.2021 ist die geplante Verkehrberuhigung umgesetzt. Zwischen der Kreuzung Triftäckerstraße / Sauteichsfeld / Von-Thünen-Straße und der Bahnlinie zum Gewerbegebiet Bavenstedt wurden zehn Pflanzkübel positioniert. Die Barrieren in regelmäßigen Abständen sorgen für einen Slalom-Kurs, der die Autofahrenden zum Bremsen und umsichtigen Weiterfahren zwingt. Mit dem entgegenkommenden Verkehr muss sich über die Vorfahrt geeinigt werden. Gerade zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr zeigt sich, wie wichtig ein umsichtiges Fahrverhalten ist.
Am 14. April 2021 hatte die Stadt Hildesheim einen Online-Informationsabend zum Gefahrenabwehrzentrum ausgerichtet. Etwa 150 Teilnehmer*innen nutzten die Chance, sich zu informieren. Die Planung des GAZ und der umgebenden Neubebauung ist im Stadtteil mit vielen Fragen verknüpft. Die Sorgen der Teilnehmer*innen galten vor allem dem Thema Lärm und Verkehrsaufkommen – sei es durch das GAZ selber oder durch Einsatzfahrzeuge und Verkehr durch die Neubebauung. Außerdem wollten sie wissen, wie es zur Auswahl des Stadtfelds als Standort für das GAZ kam.
Erstaunte Blicke. Ungläubige Stille. Damit hatte wohl keiner der Engagierten in der AG Verkehr gerechnet. Die Nachbarn aus dem Sauteichsfeld und der Von-Thünen-Straße schauen sich über den Tisch hinweg verdutzt an. Einige der hier Beteiligten kämpfen als „AG Infrastruktur“ schon seit 2013 dafür, dass endlich was geschieht. Unzählige Male wurde bei Bürgerfragestunden des Ortsrates oder in Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses vorgesprochen, die Verkehrskommission angeschrieben und Fachleute eingeladen, um konstruktive Vorschläge der Initiative zu diskutieren. Doch die Entwicklungen waren meist schleppend. Verkehrsschilder wurden versetzt. Sporadisch wurden Geschwindigkeitsmessungen und Verkehrszählungen durchgeführt. Kleine Erfolge, die aber wenig zu einer wirklich messbaren Beruhigung der Verkehrssituation im Sauteichsfeld beigetragen hatten.
Die Anlieger des Sauteichsfelds und der Von-Thünen-Straße sind sauer. Viel zu viel Verehr wälzt sich jeden Tag durch die Straße, die gerne als Verbindung zwischen Bavenstedt und Berliner Kreisel genutzt wird. Darunter immer wieder auch LKWs, die eigentlich gar nicht durchfahren dürften. Auf der langen Geraden des Sauteichsfelds hält sich kaum ein Autofahrer an das vorschriebene Tempo 30 - allzu gern wird die Vorfahrtstrasse als „Rennstrecke“ benutzt. Ebenso wie die Sackgasse der Von-Thünen-Straße, die zu nächtlicher Stunde immer wieder von PS-Rowdies als Teststrecke mißbraucht wird. Die langen Schrankenschließzeiten lassen zu den Stoßzeiten des Verkehrs oft kilometerlange Autokolonnen wachsen, die nur langsam wieder abfließen.