34 QZ Front1Seit Beginn der Stadtteilarbeit im Stadtfeld stand ein Wunsch immer ganz weit oben: eine nachbarschaftlichen Begegnungsstätte. Gemeinwesenarbeiter Jens-Hendrick Grumbrecht weiß, wovon er spricht. In den letzten Jahren war er immer wieder an Bürgerbefragungen und Nachbarschaftsaktionen beteiligt. So gab es 2012 eine „Aktivierende Befragung“ in der Nachbarschaft in Zusammenarbeit mit Studierenden. Drei Jahre später fand eine Stadtteilkonferenz im Rahmen der „Zukunftsstadt Hildesheim“ statt. Innerhalb der „Vorbereitenden Untersuchung“ für die Beantragung der Städtebauförderung im Stadtfeld wurden wiederum Fachleute befragt. Als 2017 die „Soziale Stadt“ begann, waren erneut die Bürger zu einer „Stadtteilwerkstatt“ eingeladen.





Für all diese genannten Beteiligungen gilt: der Wunsch nach einem Quartierszentrum stand jedesmal an erster Stelle. Sozialarbeiter Grumbrecht weiß aber auch aus vielen Einzelgesprächen: „Die Menschen wünschen sich Räume im Stadtteil, in denen Begegnung möglich ist, in denen auch mal eine Feier stattfinden kann.“ Denn solche Einrichtungen fehlen im Quartier.
Kein Wunder also, dass das Thema „Stadtteilzentrum“ auch für die Maßnahmenplanung der „Sozialen Stadt“ zentral waren. 2018 begann das Quartiersmanagement die Möglichkeiten auszuloten. Ein wichtiger Schritt ergab sich Anfang 2019, als die Stadt Hildesheim als zuständige Kommune „grünes Licht“ gab, einen Förderantrag im Programm „Investitionspakt - Soziale Investition im Quartier“ zu stellen. Aber schnell musste es nun für die Planer gehen, denn viel musste im Laufe weniger Monate bis zur Abgabefrist geklärt werden: der beste Standort für einen solchen Neubau, die notwendige Größe der Einrichtung, das Betreibungskonzept, die langfristige Finanzierung ...
Die gute Nachricht: Es ist gelungen! Der Antrag konnte fristgerecht zum 01.01.2020 eingereicht werden und liegt nun dem Amt für regionale Landesentwicklung zur Entscheidung vor. Diese wird voraussichtlich im März/April 2020 fallen. Bei einem positiven Bescheid beginnen bis Mitte 2021 die Bauarbeiten und 2022 könnte die Eröffnung in Aussicht stehen. Der Beamten-Wohnungs-Verein (BWV) ist Bauherr und der Gemeinwesenentwicklung Stadtfeld e.V. will die Trägerschaft der Stadtteileinrichtung zukünftig übernehmen.
Und so könnte es einmal konkret aussehen:
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Eine neue Adresse im Stadtteil

Im Rahmen der Planungen wurden verschiedene Standorte für den Bau der neuen Einrichtung geprüft. Diese Option hat überzeugt: Das Quartierszentrum Stadtfeld soll in der Kurve der Triftäckerstraße entstehen - in diesem Bereich geht die Einfamilienhaus-Siedlung (Stadtfeld West) in das Mehrgeschoss-Wohnen (Stadtfeld Ost) über. So will das Quartierszentrum „mitten im Quartier“ zu einem einladenden und verbindenden Ort für die ganze Nachbarschaft werden.
Aktuell befinden sich auf diesem Arreal noch Garagen. Diese werden anteilig zurückgebaut, jedoch an anderer Stelle wieder neu hergestellt, so dass keine Garage verloren geht.
Das Quartierszentrum öffnet sich zur Triftäckerstraße hin. Es steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kinderspielplatz an der Triftäckerstraße 30. Räumlich wird ein Vorplatz mit attraktiven Aufenthaltsflächen das unmittelbare Umfeld des Quartierszentrums mit erschließen. Rückwärtig bleiben wiederum großzügige Grünflächen zur Nutzung erhalten.
Quartierszentrum - Luftansicht1Ein Haus der Begegnung



Ein Haus der Begegnung
Das neue Haus der Nachbarschaft soll natürlich ein Blickfang sein. Schon von Außen und vom ersten Eindruck will es vermitteln: Hier ist was los! Herzlich Willkommen!
Ein betontes Spitzdach hebt das Quartierszentrum baulich hervor. Die bunte Holzfassade fällt angenehm ins Auge. Die Mehrfarbigkeit wurde gewählt, um die Kulturbuntheit des Stadtteils zu betonen.
Das bestehende Trafo-Häuschen der EVI wurde übrigens in den Entwurf bewusst eingebunden und wird ebenfalls von der Holzfassade mit umkleidet.
Der offene Eingangsbereich lädt zum Eintreten ein! Glasfronten sorgen für Offenheit, für Einsehbarkeit und Transparenz, aber auch für Aussicht auf das Geschehen auf Umfeld und Straße.
Der neue, weitläufige Vorplatz ist Ort zum Verweilen und für Begegnung - auch außerhalb der Öffnungszeiten der künftigen Einrichtung. Spielplatz und rückwärtige Grünlagen sind offen und sicher über den Platz erreichbar.


Alles unter einem Dach
Das geplante Quartierszentrum bietet rund 215 qm Fläche - und damit jede Menge Platz für neue Angebote und Möglichkeiten. Für die Raumplanung wurde vor allem auf Multifunktionalität geachtet - das heißt, die Einrichtung soll für alle Gruppen attraktiv und nutzbar sein, egal welchen Alters und Geschlechts, welcher Kultur, u.a. Selbstverständlich wird ebenso auf Behindertengerechtigkeit geachtet.
Die Raumaufteilung ist bewusst so gestaltet, dass zur gleichen Zeit auch verschiedene Angebote parallel stattfinden können. Hauptraum ist ein kleinerer Saal mit angeschlossener Teeküche, in dem größere Veranstaltungen möglich sind. Ein separater Seminar-, sowie ein Gruppenraum sind durch Schiebewände dem großen Hauptraum zuschaltbar. Gleich neben dem Eingang findet sich ein Beratungsbüro und ein kleineres Sitzungszimmer.
Rund um die Themen Beratung, Bildung und Freizeit sollen im Quartierszentrum Stadtfeld auf kooperative Weise neue Angebote und Veranstaltungen entwickelt werden. Hierbei ist auch gefragt, was die Nachbarn selber einbringen wollen.
Link zu Googlemaps.