Ein „Haus für den Stadtteil“ will das Quartierszentrum Stadtfeld werden. Die Räume sollen der Nachbarschaft für eigene Angebote und Aktionen zur Verfügung stehen.
Doch was genau heißt das eigentlich? - Jens-Hendrick Grumbrecht erklärt als Einrichtungskoordinator die Regeln und gibt einen Orientierungsrahmen für Angebote, Aktionen und Veranstaltungen im neuen Quartierszentrum.
„Wir verstehen uns als kooperative Einrichtung“ erläutert Quartiersmanager Jens-Hendrick Grumbrecht. „Das heißt erstmal, wir machen nicht alles selbst!“ Die Räume, so Grumbrecht, sind offen für Angebote anderer Träger*innen. Hier sind bereits einige Anknüpfungspunkte gegeben. Er zählt auf: „Eine Sprechzeit des Jobcenters oder des Kontaktbeamten der Polizei, ein interkulturelles Frauenfrühstück mit Asyl e.V. – hier wird sich sicher noch viel entwickeln!“ Man sei bereits mit verschiedenen Trägern in konkreten Gesprächen.
Vor allem sind aber die Nachbarinnen und Nachbarn selbst angesprochen. Gerade für die Menschen aus dem Umfeld, die sich ehrenamtlich engagieren möchten und etwas Eigenes für den Stadtteil anbieten wollen, ist das Quartierszentrum gedacht. Auch hier gibt es seit der Eröffnung bereits einige positive Entwicklungen, berichtet Grumbrecht. „Ein Senioren-Frühstück und ein Spieletreff sind bereits fest in Planung. Kürzlich ist eine erste Selbsthilfegruppe auf uns zugekommen“ freut sich der Projektkoordinator über das wachsende Interesse.
Manche Anliegen mussten jedoch von vornherein abgelehnt werden. „Wir haben viele Anfrage erhalten, ob man die Räume für Feiern mieten könne“ sagt Grumbrecht. Auch wenn die Nachfrage groß ist: „Privatfeiern sind leider ausgeschlossen!“
Der Hintergrund dieser Entscheidung hat mit dem Einrichtungskonzept zu tun: „Wir haben eine Art Faustregel für das Quartierszentrum!“ erklärt er. „Alle Angebote müssen einen Mehrwert für das Quartier haben.“ Jede Veranstaltung, jedes Angebot im Haus soll eine gewisse Offenheit haben. „Natürlich“ lenkt Grumbrecht ein, „kann nicht jedes Angebot immer offen für alle sein!“ So seien Zielgruppenorientierungen möglich. Aber genau das sei eben der Grund, warum private Feiern nicht gehen.
„Auch rein privatwirtschaftliche Angebote scheiden aus!“, setzt Grumbrecht fort. Gemeint sind hier wirtschaftliche orientierte Veranstaltungen. Die Tupper-Party sei da ein gutes Beispiel, findet der Sozialarbeiter. „Auch wenn diese oft von Nachbarn organisiert werden und sich an Nachbarn richten, steht eben ein Profitgedanke im Hintergrund.
Ein anderes Thema seien politisch oder religiös orientierte Treffen oder Feiern. „Da müssen wir ein wenig abwägen!“ So sei ein Zuckerfest oder eine Gottesdienstfeier, wenn ein Träger dahinter steht, schon denkbar, wenn es offen für alle Interessierte ist. Ein geschlossener Religionsunterricht geht aber, laut Grumbrecht, nicht. Gleiches gilt für politisch motivierte Gruppen oder Veranstaltungen. „Die Ortsrat-Sitzung mit Sozialraumbezug ist unproblematisch,“ grenzt Grumbrecht ein, „eine Parteiversammlung geht aber nicht.“
Gut zu wissen: „Wir stellen die Räume in aller Regel kostenfrei zur Verfügung!“ verspricht Grumbrecht. Grundsätzlich gelte aber auch die Regel der Selbstversorgung. „Wir sind kein Cateringunternehmen!“ Das heißt, eine Essens- oder Getränkeversorgung für Veranstaltungen kann nicht übernommen werden. Die Küche mit vorhandener Ausstattung darf aber gerne genutzt werden. „Wir können Veranstaltungen bis 60 Personen ausstatten!“
Ansonsten sei zu beachten: „Wir sind ein alkoholfreies Haus!“ Auf den Ausschank alkoholischer Getränke solle grundsätzlich verzichtet werden. Der Betrieb im Quartierszentrum ist von Montag bis Sonntag zwischen 9:00 und 22:00 Uhr möglich.
„Dies ist für das Quartierszentrum der grobe Orientierungsrahmen!“ schließt Grumbrecht.
Wer eine Idee für ein Angebot im neuen „Haus der Nachbarschaft“ hat, kann sich gerne an das Team wenden. „Gemeinsam schauen wir dann, wie es gehen kann!“
Download: Präsentation zur Eröffnungsveranstaltung am 19.01./20.01.2024